Seit es Menschen gibt, besteht auch das Bedürfnis, seinen Schlafplatz angenehm zu gestalten. Das Bett in der heutigen Form ist keine Erfindung eines einzelnen Menschen, sondern ein Jahrtausende alter entwicklungsgeschichtlicher Prozess. Die Vorläufer der Betten, die an unsere
heutigen Schlafplätze erinnern, entstanden schon
im zwölften Jahrhundert.
Bereits in der
Bronzezeit bauten sich Menschen Liegemulden im Erdboden und kleideten diese mit Matten aus. Das belegen Funde in Wohngruben. Auch die Bezeichnung Bett stammt aus dieser frühen Menschheitsgeschichte, wenn das Wort bedeutet "eingewühlte Lagerstätte".
In der
Antike schlief man bereits sehr komfortabel, zumindest unter Wohlhabenden. Die Griechen und Römer kannten aufwendig gestaltete Betten und statteten sie luxuriös aus. Die Römer nutzten auch unterschiedliche Betttypen. Je nach Verwendungszweck unterschieden sie das Ehebett, Krankenlager, das Bett zum Ausruhen, auf den man schrieb oder meditierte, das sofaähnliche Speisebett und das Totenbett. Bei den Römern war es unüblich, den Schlaf- und Wohnbereich zu trennen. Daher verwendete man eine Liege auch als Tisch.
Auch die
alten Ägypter besaßen erhöhte Ruhelager und Bettgestelle aus Holz oder Metall.Sogar zusammenklappbare Reisebetten mit Rollen waren ihnen schon bekannt. Je angesehener und wohlhabender der Besitzer, desto komfortabler war sein Bett. So sind zum Beispiel die Betten, die man im Grabe des Tutenchamun gefunden hat, nicht nur wundervoll verziert, sie besitzen zudem fein geflochtene Gitter, die man als Vorläufer unserer heutigen Lattenroste einstufen kann. Schon damals wusste man, dass mangelnde Belüftung zur Schimmelbildung in der Matratze führt.
In Europa begann die Entwicklung unserer heutigen Bettform ebenfalls recht früh. Im
Mittelalter kamen Himmelbetten in Mode. Tagsüber dienten sie als Sitzgelegenheit, nachts zog man die Vorhänge zu und gestaltete ein Alkoven. Bis ins frühe Mittelalter war es auch üblich, den Fußboden mit Teppichen und Matratzen, Decken und Kissen zu bedecken und dort zu schlafen. Man schlief nackt und hüllte sich in ein großes Leintuch. Die ländliche Bevölkerung baute sich hölzerne Gestelle, auf denen Decken, Polster und Felle mit Gurten befestigt wurden. Schon ein Jahrhundert später waren die Betten komfortabler und bekamen Matratzen aus Strohsäcken. Auch Kissen gab es schon. Sie waren mit Stoffen, Wolle oder Federn gefüllt.
Erst im
18. Jahrhundert wurden
Federbetten und Daunen populär. Man entwickelte moderne Matratzen, deren Gestalt bis heute wenig verändert ist. Das Innenleben der Matratzen und Bettdecken wurde mit der Zeit immer komfortabler. Durch die Industrialisierung war es auch möglich, Betten in großer Zahl preiswert herzustellen. Heute sind
Maßbetten längst Standard, sodass auch sehr große oder gewichtige Menschen angenehm schlafen können.