Geschichte Österreich

Geschichte - Flughafen Wien-Schwechat

Vom einstigen Fliegerhorst zum führenden Airport Österreichs

Heute ist der Flughafen Wien, dessen rechtlich exakte Bezeichnung Flughafen Wien-Schwechat lautet, der größte und zugleich auch der international bekannteste Flughafen von Österreich. Doch zur Zeit seiner Gründung, im Jahr 1938, war er zunächst nicht mehr als ein Fliegerhorst des Militärs. Für den zivilen Flugverkehr von und nach Wien wurde seinerzeit noch das Flugfeld Aspern genutzt, wo man bereits 1912 den damals größten und modernsten Flughafen von Europa eröffnet hatte.

Erste fliegerische Nutzungen in Schwechat
Das Areal des heutigen Flughafens Wien-Schwechat wurde ab Mai 1938 zunächst für die deutsche Luftwaffe erschlossen und ausgebaut, die hier ihren „Luftwaffenstützpunkt Schwechat-Ost / Heidfeld“ errichtete. Von 1942 an nutzten die Rostocker Heinkel-Werke einen Teil des Areals für die Produktion von Flugzeugen und erreichteten dafür weitere Bauten. Ab Dezember 1944 diente die Anlage teilweise als Konzentrationslager, und die hier untergebrachten Häftlinge wurden zur Arbeit in den Heinkel-Werken sowie in einer Brauerei eingesetzt. Drei Hangars und zwei Verwaltungsgebäude aus dieser Zeit sind bis heute erhalten.

Britischer Stützpunkt in sowjetisch besetzter Zone
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahmen britische Besatzungstruppen im Herbst 1945 aufgrund einer Vereinbarung der Alliierten den Flughafen, obgleich sich dieser innerhalb der sowjetisch besetzten Zone befand. Die britische Royal Air Force Station Schwechat wurde ab 1946 von der British European Airways im Linienbetrieb angeflogen und auch von der französischen Besatzungsmacht genutzt. Demgegenüber standen den sowjetischen und US-amerikanischen Truppen die Flughäfen Aspern beziehungsweise Langenlebarn zur Verfügung. Im Jahr 1953 übernahm die Austrian Handling Unit die Abfertigung der Flüge in Schwechat, und im Dezember desselben Jahres ging aus diesem Unternehmen die Wiener Flughafenbetriebsgesellschaft hervor.

Zivile Nutzung und Ausbau ab 1954
Diese übernahm mit Jahresbeginn 1954 neben der Abfertigung auch die Verwaltung des Flughafens. Wenig später entstand das bis heute erhaltene erste Abfertigungsgebäude mit dem Kontrollturm. In den folgenden Jahren standen neben der Errichtung weiterer Flughafengebäude vor allem auch mehrere Verlängerungen der Start- und Landebahn auf der Agenda. Als im Jahr 1977 die bereits seit 1962 geplante zweite Landebahn in Betrieb genommen wurde, bedeutete das zugleich auch das Ende der Nutzung des historischen Flughafens Aspern, der nach dem Ende der Besatzungszeit ohnehin nur noch der Sportfliegerei gedient hatte. Zahlreiche Erweiterungsbauten und Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsanbindung folgten in den 1980er und 1990er Jahren.

Dynamisches Wachstum im 21. Jahrhundert
Spätestens seit der EU-Erweiterung im Jahr 2004 hat Wien-Schwechat noch einmal deutlich an Bedeutung gewonnen und fungiert in wachsendem Maße als Drehscheibe für den internationalen Passagier- und Luftfrachtverkehr. Neben Verbindungen nach Osteuropa spielen dabei vor allem auch Destinationen im Nahen und Mittleren Osten sowie Langstreckenverbindungen eine immer größere Rolle. Das dynamische Wachstum des Flughafens lässt sich insbesondere an den Passagierzahlen ablesen. Mit mehr als 21 Millionen abgefertigten Passagieren erreichte Wien-Schwechat 2011 einen Rekordwert. Doch bereits ein Jahr später wurde dieser mit mehr als 22,1 Millionen Passagierabfertigungen erneut deutlich überboten.


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